Das Kinojahr 1986
Die Verfilmung des gleichnamigen Broadway-Stückes „A Chorus Line“ bildete den Auftakt in das deutsche Kinojahr 1986. In dem Streifen sucht Regisseur und Choreograph Zach, gespielt von Michael Douglas, acht Tänzerinnen und Tänzer für die geplante Aufführung eines Musicals. An dem knallharten Auswahlwettbewerb nehmen hunderte von Bewerbern teil – doch nur die besten erhalten am Ende eine Chance. Ein US-Film über das Leben und Schicksal einer Frau zur Zeit des kolonialen Afrika zog im März die Kinozuschauer in seinen Bann. In dem mit drei Oskars ausgezeichneten Epos „Jenseits von Afrika“ verkörpert Meryl Streep die Dänin Karen Blixen, die mit der Heirat ihres Cousin Bror von Blixen nach Kenia auswandert und dort feststellen muss, dass ihr Mann nicht nur alle finanziellen Mittel aufgebraucht, sondern noch dazu auch wenig Interesse an seiner Frau hat. So nimmt sie die Führung der gemeinsamen Kaffeeplantage selbst in die Hand – und verliebt sich dabei in den Großwildjäger Denis Finch Hatton. Weitaus unruhiger ging es in dem furiosen US-Thriller „Express in die Hölle“ zu, der im Mai 1986 in Deutschland anlief. Darin gelingt den beiden Häftlingen Manny und Buck, verkörpert von Jon Voight und Eric Roberts, im tiefsten Winter die Flucht aus einem Gefängnis in Alaska. Als sie an einem nahegelegenen Bahnhof auf einen Zug aus vier Lokomotiven aufspringen können, scheint der Ausbruch geglückt – bis die beiden bemerken, dass der Zug führerlos ist. Die Verfilmung von Umberto Ecos gleichnamigen Roman „Der Name der Rose“ mit Sean Connery in der Hauptrolle faszinierte die deutschen Kinogänger ab Oktober. In dem Streifen des Produzenten Bernd Eichinger muss der Franziskanermönch William von Baskerville und sein Novize Adson von Melk in einem italienischen Kloster des Jahres 1327 eine Reihe mysteriöser Mordfälle aufklären. Nach und nach erkennt er, dass hinter den Morden ein dunkles Geheimnis steckt. Doch der absolute Renner an den deutschen Kinokassen 1986 ist die deutsche Komödie Männer von Doris Dörrie.
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